Karl-Heinz Krems (SPD) - für Düsseldorf in den Landtag
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Gemeinschaftsschule - Einheitsschule? Die SPD Düsseldorf diskutierte über die beste Bildung für alle.

Aufs glatte Parkett des Tanzhauses NRW hatte die SPD Düsseldorf am 16. März geladen. Grund der Einladung: Die "Beste Bildung für alle" - eines der Top-Themen der Landespolitik. Rund 100 Gäste wollten mitdiskutieren.

Selten stimmen politischen Konzepte und wissenschaftliche Analyse so sehr überein wie in diesem Fall: Das gegliederte Schulsystem in Nordrhein-Westfalen ist ungerecht; die Gemeinschaftschule ist das Modell der Zukunft - darin waren sich Ute Schäfer, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und Christel Jungmann vom Verband Bildung und Erziehung NRW einig. Beide stellten im Düsseldorfer Tanzhaus ihre Einschätzung der gegenwärtigen Bildungsmisere zur Diskussion.

„Das gegliederte Schulssystem in NRW ist hochgradig ungerecht.“ Mit dieser Feststellung leitete Ute Schäfer ihren Vortrag ein. „In keinem anderen Industrieland hängt der Bildungserfolg so sehr vom Geldbeutel der Eltern ab wie bei uns.“ Das habe vor allem damit zu tun, dass unsere Kinder schon im Alter von neun oder zehn Jahren in Bildungsschubladen einsortiert werden, aus denen es kaum ein Entkommen gebe, es sei denn: nach unten. „Wem zuhause nicht der Rücken gestärkt wird, wer nicht in der Kita war und etwas aufzuholen hat, hat in diesem System schon mit neun Jahren verloren.“ Nachdrücklich forderte Schäfer vor diesem Hintergrund, die Schülerinnen und Schüler in NRW, so wie im Wahlprogramm der NRW SPD vorgesehen, mindestens bis zur sechsten Klassen gemeinsam lernen zu lassen.

Auch Christel Jungmann plädierte ihrerseits für einen Umbau des Schulsystems in NRW und forderte die politisch Verantwortlichen zu einem mutigen Vorgehen auf: „Die Mehrgliedrigkeit des Schulsystems muss ganz grundsätzlich hinterfragt werden“, so Jungmann. Denn egal, ob es drei oder nur zwei alternative Schulformen gebe, immer sei die Folge, dass der vermeintlich beste Bildungszweig überlastet werde und allen anderen die Luft, bzw. die Schüler ausgehe. Das Festhalten am Gymnasium als separater Schulform halte sie vor diesem Hintergrund für den falschen Weg.

Bedenken gegen diese Schlußfolgerung äußerte eine Teilnehmerin, die selbst als Lehrerin tätig ist: „Ich befürchte, dass die durchschnittlichen Schüler im Einheitsbrei untergehen.“ Für die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion war das kein unbekannter Einwand: „Die Vorstellung einer Einheitsschule“, so Schäfer, "in der man 32 Schülerinnen dasselbe erzählt, hat nichts mit unserem Konzept von Gemeinschaftsschule zu tun. Die Gemeinschaftsschule soll ja gerade die Voraussetzungen dafür schaffen, dass unsere Kinder in ihrem eigenen Tempo lernen können.“ Das heißt: Mehr Lehrer, kleinere Klassen und individuelle Förderung.“

Diesen Gedanken griff Karl-Heinz Krems auf und ergänzte: „Schule muss nicht nur damit umgehen, dass alle Schüler verschieden sind. Sie muss auch damit klarkommen, dass Schüler unterschiedliche Lebensphase durchlaufen. An einem bestimmten Punkt in ihrer Schullaufbahn, z.B. in der Pubertät, können Jugendliche ins Straucheln geraten - das habe ich selbst erlebt. Das gegliederte Schulsystem behandelt solche Krisen als Privatproblem und schiebt die betroffenen Schüler einfach auf eine andere Schulform ab. Das Konzept der Gemschaftschule aber bietet die Möglichkeit, alle Bildungsabschlüsse an allen Schulen machen zu können. Das heißt: Auch wenn das Lernen mal schwerfällt, kann man an seiner Schule bleiben und vermasselt sich nicht gleich die ganze Bildungslaufbahn. Für mich gehört auch das zu individueller Förderung dazu.“

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