19.03.2010Uneins - aber einig?
Zur Geschichte des Verhältnisses von SPD und Gewerkschaftenv.l. Karin Kortmann, Rudolf Dressler, Reiner Hoffmann, Martin Oliver Weinert und Karl-Heinz Krems
Am 19. März 2010 fand in der Kantine der ehemaligen Glashütte in Gerresheim die Eröffnung der Ausstellung 'Uneins - aber einig? Zur Geschichte des Verhältnisses von SPD und Gewerkschaften' der Friedrich-Ebert-Stiftung statt.
Rund
100 Teilnehmer hatten den Weg zur ehemaligen Glashütte gefunden. Die Schautafeln der Ausstellung verhüllten den Blick auf das trostlose Hüttengelände, auf dem kaum noch ein Stein auf dem anderen steht.
Bei der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Landesbezirks Nordrhein der IGBCE, Reiner Hoffmann, die Vorsitzende der Düsseldorfer SPD, Karin Kortmann, wurde deutlich, dass SPD und Gewerkschaften gerade mit Blick auf den 9. Mai darum bemüht sind, aufeinander zuzugehen und zu gemeinsamen Zielsetzungen und Aktionen zu finden.
Botschafter a.D. Rudolf Dressler war dann der Hauptredner des Abends. Er machte deutlich, welche Verwerfungen die Politik der letzten Jahre nicht nur zwischen der SPD und den Gewerkschaften, sondern auch zwischen der Partei und ihren Wählerinnen und Wählern hervorgerufen hat. Nach seiner Einschätzung wird es Jahre dauern, bis das zerstörte Vertrauen wieder aufgebaut sein wird. Der langjährige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD ist bekannt als entschlossener Kritiker der Hartz-Reformen. An diesem Abend war sein Anliegen aber vor allem der Umgang mit der Finanzkrise. Wenn die Steuerzahler, so Dressler, die Banken mit ihrem Geld retten, dann müssten sie in Zukunft auch an den Gewinnen der Banken beteiligt werden. Klare Forderungen, für die er viel Applaus erhielt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich sehr beeindruckt - von den Reden wie von der Ausstellung. Bei den anschließenden Gesprächen wurde besonders die Initiative gelobt, diese Ausstellung - auch und gerade in Wahlkampfzeiten - nach Düsseldorf geholt zu haben und die Erwartung ausgesprochen, dass die Beziehung zwischen SPD und Gewerkschaften auf eine erneuerte und gefestigte Basis gestellt wird.
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